Nicht nur reden sonder auch meinen

Sprich weniger, fühle – und meine, mehr!

Wenn Menschen mit Tieren kommunizieren, dann sprechen sie oft so viel – und meinen dabei so wenig.

Worte fließen in einem endlosen Strom: da wird erklärt, gebeten, gelobt, geschimpft, beruhigt. Und all das ist gut gemeint. Aber für das Tier oft wenig greifbar. Denn was wir sagen, zählt für sie viel weniger als wie wir sind.

Tiere hören nicht nur mit den Ohren – sie lesen uns mit dem ganzen Körper. Sie nehmen wahr, wie wir uns bewegen, wie wir atmen, wie wir riechen, ob wir anwesend sind oder gedanklich schon ganz woanders.

Sie spüren Spannung, Unklarheit, Angst – selbst wenn wir dabei lächeln. Unsere Worte erreichen sie selten so direkt wie unsere Stimmung, unsere Haltung, unser Inneres.

Hundehalter sagen oft „alles gut“, während ihre Schultern angespannt und der Atem flach ist. Katzen bekommen beruhigende Worte, während hektisch am Napf hantiert wird. 

So kommt es, dass Tiere manchmal „nicht hören“, „nicht wollen“, „uns nicht ernst nehmen“. Doch oft liegt es nicht am Tier – sondern daran, dass unser Signal nicht klar ist.

Wir sagen „komm“, meinen aber „bitte nicht weglaufen“. Wir sagen „ruhig“, meinen aber „ich bin gerade überfordert“. Und das Tier? Es versucht, sich zurechtzufinden in einem Kommunikationsstil, der viele Worte kennt – aber wenig Präsenz.

In der Arbeit mit Tieren ist es deshalb oft heilsam, stiller zu werden. Nicht passiv, nicht stumm – aber bewusster. Weniger tun, mehr spüren. Weniger sagen, mehr zeigen. Wenn wir beginnen, mit echter innerer Klarheit zu kommunizieren, entsteht ein Raum, in dem das Tier wirklich verstehen kann.

Kein Gehorsam, keine Dressur – sondern Beziehung. Vertrauen. Sprache ohne Worte.

Denn echte Kommunikation beginnt nicht im Mund – sondern im Herzen.