Psyche & Hormone bei der Katze – Zwischen Instinkt und Innenleben

Katzen sind Meisterinnen der feinen Zwischentöne. Ihr Verhalten kann durch kleinste Veränderungen im Umfeld oder Körperhaushalt beeinflusst werden. Als verhaltenstherapeutisch arbeitende Fachperson ist es essenziell, die hormonellen und psychischen Ebenen mit in die Betrachtung einzubeziehen.

Kratzen, Harnmarkieren, Rückzug, Unsauberkeit oder übermäßiges Putzen – all diese Verhaltensweisen können nicht nur mit Umweltreizen zusammenhängen, sondern auch mit hormonellen Dysbalancen oder seelischem Stress. Besonders unkastrierte Tiere, Katzen mit chronischem Stress oder solche mit neurologischen bzw. endokrinologischen Störungen zeigen oft Verhalten, das zu Missverständnissen führt.

Verhaltenstherapie bedeutet hier:

Erkennen: Was ist Ausdruck natürlicher Bedürfnisse, was ist Überforderung oder Krankheit?

Abwägen: Handelt es sich um reaktive Verhaltensweisen oder tiefgreifende Störungen?

Verstehen: Wie beeinflussen hormonelle Zyklen oder organische Dysbalancen das Verhalten?

Unterstützen: Therapie heißt hier oft auch: das System entlasten – über Verhalten, Umfeld und medizinische Begleitung.

Eine Katze zu verstehen, heißt, sie nicht nur zu beobachten, sondern auch ihre inneren Prozesse ernst zu nehmen. Erst dann wird Verhalten transparent – und Veränderung möglich.