Manchmal begegnet uns ein Tier – ganz plötzlich, ganz leise –
und irgendetwas in uns weiß sofort: Das ist "meins".
Es spielt keine Rolle, ob wir es geplant haben oder nicht.
Ob es aus dem Tierschutz kommt, aus einer Anzeige oder einfach zuläuft.
Manche Begegnungen geschehen, weil sie geschehen sollen.
Oft ist es genau dieses eine Tier, das uns etwas zeigt,
das kein Mensch und kein Lehrbuch vermitteln könnte.
Vielleicht ist es der ängstliche Hund, der uns lehrt, was Vertrauen wirklich bedeutet.
Die misstrauische Katze, die uns beibringt, Grenzen zu respektieren. Die verschmuste, anhängliche Katze die uns zur Ruhe "zwingt". Oder das unruhige, fordernde Tier, das uns spüren lässt, wie wichtig innere Ruhe und Präsenz sind.
Und manchmal ist es ein Handicaptier, das uns auf eine ganz besondere Weise berührt.
Ein Tier, das „anders“ ist – körperlich eingeschränkt, krank oder traumatisiert –
und das uns dennoch mit einer Stärke und Sanftheit begegnet,
die uns Demut lehrt.
Solche Tiere erinnern uns daran, dass Liebe nichts mit Perfektion zu tun hat und dass Wert niemals in Leistung liegt.
Wenn uns ein Tier zuläuft, dann selten „zufällig“.
Es findet uns – oft genau in dem Moment, in dem wir selbst Halt, Trost oder Sinn suchen.
Manchmal kommt es, um uns zu heilen.
Manchmal, damit wir lernen, Verantwortung zu übernehmen.
Und manchmal einfach, um uns zu zeigen, dass Vertrauen nicht geplant werden kann, sondern wächst.
Jedes Tier, das zu uns kommt, bringt eine Aufgabe mit.
Nicht als Prüfung, sondern als Einladung.
Eine Einladung, hinzusehen, geduldiger zu werden, sich selbst besser zu verstehen.
Denn Tiere reagieren nicht auf Worte – sie reagieren auf Haltung, auf Energie, auf das, was wir ausstrahlen.
Vielleicht holen wir uns nicht das Tier, das wir wollen,
sondern das, das wir brauchen.
Und während wir versuchen, ihm ein gutes Leben zu schenken,
zeigt es uns, was wirklich zählt.
Echtheit, Achtsamkeit, Mitgefühl,Geduld.
Das Tier, das du bekommst, ist nie Zufall.
Es ist ein Teil deines Weges – und manchmal dein bester Lehrer.