Tradition oder kollektiver Irrsinn?

Warum schießen wir in Deutschland jedes Jahr Millionen Euro in den Himmel?

Eine ehrliche Frage: Warum eigentlich?

Warum geben Menschen in Deutschland jedes Jahr Hunderte Millionen Euro dafür aus, Dinge zu kaufen,

die innerhalb von Sekunden explodieren,

die niemand braucht,

die niemandem langfristig etwas bringen

und die am Ende nur Müll, Lärm, Angst und Zerstörung hinterlassen?

Warum nennen wir das „Tradition“?

Nur weil wir es schon immer so gemacht haben?

War es auch Tradition:

Tiere anzuketten?

Kinder zu schlagen?

Müll in Flüsse zu kippen?

Traditionen sind kein Naturgesetz.

Sie sind veränderbar.

Und sie verlieren spätestens dann ihre Berechtigung, wenn sie Leid verursachen.

An die, die jedes Jahr böllern,eine ernst gemeinte Frage – ohne Moralkeule, ohne Zeigefinger:

 Was genau feiert ihr da?

Dass ihr Geld in Rauch verwandelt?

Dass ihr den Staat über Mehrwertsteuer und Feuerwerksabgaben mitfinanziert?

Dass Tiere panisch fliehen, sterben, sich verletzen – während ihr fünf Minuten „Wow“ ruft?

Warum ist es euch wichtig, etwas laut kaputtzumachen, nur weil es „Silvester“ ist?

Und warum fühlt ihr euch persönlich angegriffen, wenn jemand sagt: Das ist vielleicht keine gute Idee?

Wer profitiert wirklich? Spoiler: nicht ihr.

Feuerwerk ist kein Freiheitsakt.

Es ist ein Geschäft.

Der Handel verdient

Die Industrie verdient

Der Staat verdient

Und ihr? Ihr steht im Dreck, atmet Feinstaub ein, räumt am nächsten Tag euren Müll weg– und nennt es Tradition.

Warum verteidigt man etwas so leidenschaftlich, das anderen schadet und einem selbst nichts gibt?

An die Politik: Wie glaubwürdig ist das eigentlich?

Tagsüber reden Politiker über:

Klimaziele

Feinstaubgrenzen

Artensterben

Nachhaltigkeit

Und dann erlaubt man in einer einzigen Nacht:

massive Feinstaubbelastung

Lärmterror für Tiere

tonnenweise Müll

Chemikalien in Böden und Gewässern

Wie passt das zusammen?

Oder ist Klimaschutz nur dann wichtig, wenn er nichts kostet?

Wenn Profit, Lobbyinteressen und „bloß nichts verbieten“ plötzlich wichtiger sind als:

Tierwohl

Umwelt

Verantwortung

Dann sollte man wenigstens ehrlich sein – und nicht so tun, als ginge es um Zukunft.

Die Tiere haben keine Wahl

Tiere können nicht sagen:

 „Mir ist das zu laut.“

„Ich habe Angst.“

„Ich halte das nicht aus.“

Hunde rennen weg.

Vögel fliegen sich zu Tode.

Wildtiere verbrennen lebenswichtige Energiereserven.

Streunerkatzen verschwinden lautlos.

Nicht, weil sie „zu empfindlich“ sind – sondern weil ihr Nervensystem so funktioniert.

Das ist keine Meinung. Das ist Biologie.

Tradition ist kein Freifahrtschein

Die Frage ist nicht:

„Darf man das noch sagen?“

Die Frage ist:

Warum verteidigen wir etwas so vehement, das so offensichtlich schadet?

Vielleicht nicht, weil es schön ist. Sondern weil es unbequem wäre, etwas zu ändern.

Ein Gedanke zum Schluss

Niemand stirbt daran, keine Rakete zu zünden. Aber jedes Jahr sterben Tiere genau daran.

Wenn wir wirklich in ein neues Jahr starten wollen, dann vielleicht nicht mit Knall, Rauch und Angst – sondern mit etwas, das man Verantwortung nennt.

FAQ – die häufigsten Rechtfertigungen rund ums Böllern

Das ist doch nur einmal im Jahr.“

Für Tiere nicht.
In Deutschland beginnt das Geböller oft Tage vor Silvester und endet Tage danach. Für Tiere bedeutet das:
Dauerstress, Schlafmangel, Angst – kein „kurzer Moment“.

Mein Hund hat damit kein Problem.“

Schön für deinen Hund.
Das ändert nichts daran, dass Millionen andere Tiere sehr wohl Probleme haben – Haustiere, Wildtiere, Streuner, Nutztiere.
Tierschutz endet nicht am eigenen Gartenzaun.

Dann sollen die Leute ihre Tiere halt schützen.“

Wildtiere, Streunerkatzen, Vögel, Rehe, Füchse –
wo genau sollen die sich bitte einschließen?

Das gehört halt zur Tradition.“

Tradition ist kein Argument, sondern eine Gewohnheit.
Und Gewohnheiten dürfen – und müssen – hinterfragt werden, wenn sie Leid verursachen.

Dann darf man bald gar nichts mehr.“

Doch.
Man darf feiern.
Man darf sich freuen.
Man darf laut lachen.
Man darf tanzen, anstoßen, zusammen sein.

Man muss nur nicht explodierende Chemie in den Himmel jagen, um ein neues Jahr zu begrüßen.

Es gibt doch viel schlimmere Probleme.“

Richtig.
Und genau deshalb ist es seltsam, dass man ein Problem, das leicht vermeidbar wäre, so verbissen verteidigt.

Ein Verbot bringt doch nichts.“

Andere Länder und Städte zeigen: doch.
Weniger Lärm, weniger Müll, weniger Verletzungen, weniger Tierleid.
Nicht perfekt – aber besser.

Dann sollen die Politiker erstmal…“

Ja.
Und genau deswegen darf man gleichzeitig Bürger und Politik kritisieren.

Verantwortung endet nicht bei „die da oben“.