
Was macht guten Auslandstierschutz aus?
Als Verhaltenstherapeutin und langjährig aktive Tierschützerin weiß ich: Auslandstierschutz ist mehr als das Retten einzelner Tiere – er ist eine verantwortungsvolle, komplexe Aufgabe, die Fachwissen, Fingerspitzengefühl und Weitsicht erfordert.
Über 10 Jahre lang war ich selbst im aktiven Auslandstierschutz tätig.
Ich habe vor Ort gearbeitet, organisiert, vermittelt, begleitet – und gelernt, wie entscheidend professionelle Strukturen und nachhaltige Konzepte sind. Guter Auslandstierschutz beginnt nicht bei der Adoption, sondern weit davor: bei Kastrationsprojekten, Bildung, Unterstützung lokaler Tierärzte und dem respektvollen Dialog mit der Bevölkerung.
Mitleid allein ist kein guter Ratgeber.
Viele Menschen möchten helfen – aus tiefstem Herzen. Doch ohne fundierte Informationen und Beratung können gut gemeinte Entscheidungen zu neuen Problemen führen, für Mensch und Tier. Nicht jedes Tier ist vermittelbar. Nicht jede Situation lässt sich durch eine schnelle Rettung lösen. Umso wichtiger ist es, sich vorher gut zu informieren, Gespräche zu führen, Fragen zu stellen – und auch Hilfe anzunehmen.
Kompetenz und Verantwortung stehen an erster Stelle.
Ein verantwortungsvoller Auslandstierschutz achtet auf das Wohl des einzelnen Tieres ebenso wie auf das große Ganze. Er prüft sorgfältig, wer ein Tier aufnehmen kann, begleitet den Vermittlungsprozess professionell und bietet auch danach Unterstützung. Es geht nicht um möglichst viele gerettete Tiere – sondern um möglichst gut begleitete Leben.
Auslandstierschutz braucht Herz – aber auch Verstand.
Mein Wunsch ist, dass immer mehr Menschen bereit sind, über den ersten Impuls hinauszudenken: sich beraten zu lassen, offen zu sprechen, Verantwortung zu übernehmen. Denn nur wenn Mitleid auf Kompetenz trifft, kann echter Tierschutz gelingen – für heute und für die Zukunft.
Wer Fragen zu diesem oder anderen "tierischen" Themen hat oder eine Beratung wünscht, schreibt mir bitte gerne einfach über das Kontaktformular.